Stricken im Versatz
Die Jacquardauswahl auf dem hinteren Nadelbett wird durch die Befehle VJA^1 und VJA^0 beeinflusst.
Darstellung | Befehl | Funktion |
|---|---|---|
| VJA^1 (Standard) | Die Jacquardauswahl hinten verschiebt sich entsprechend dem Versatz zum vorderen Nadelbett |
| ||
| VJA^0 | Die Jacquardauswahl hinten bleibt auch bei Versatz unverändert zum vorderen Nadelbett bestehen. |
|
Mit Stricken im Versatz arbeiten:
- 1
- Neues Muster öffnen.
- 2
- Steuerspalte (Jacquardauswahl hinten) einblenden.
- 3
- In der Steuerspalte im gewünschten Bereich VJA^0 eintragen.
Ab der letzten Reihe des Anfangs bis zur letzten Reihe des Motivs.
- Der Nadelbettversatz wird nicht mehr angezeigt.
- 4
- Versätze für die Strickreihen im Wechsel definieren.
Zum Beispiel: V0 - VR1 - V0 - VR1. - 5
- Mit den gewünschten Modulen entsprechend der Versatzrichtung zeichnen.
Zum Beispiel:
Durchgängig linke Maschen mit Umhängen für eine gerade verlaufende Rippe
Petinet für schräg verlaufende Maschen:
Petinet nach rechts in Musterreihen mit Versatzposition V0
Petinet nach links in Musterreihen mit Versatzposition VR1
- 6
- Module, die Sie selbst erstellen, normal zeichnen:
Musterreihe in Versatzposition V0
Umhängerichtung nach VR1 oder VL1, da die Module relativ eingetragen werden.
Keine speziellen Einstellungen vornehmen. - 7
- Das erforderliche Auto-Umhängen vor der Technikbearbeitung in einer extra Reihe eintragen.
Der Reihenabgleich hierfür erfolgt während der Technikbearbeitung.
Die Reihen werden dabei entsprechend zusammengefasst.
Die Technikregel Umgebung umhängen steuert das Sammeln und Neu-Verteilen von Maschen des hinteren Nadelbettes bei einem Nadelbettversatz.
Diese Regel reagiert auf Nadelaktionen mit oder ohne Umhängen unterschiedlich.
- 8
- Wenn linke Maschen schräg verlaufen sollen:
Linke Maschen müssen beim Versetzen auf dem hinteren Nadelbett verbleiben.
Dazu Maschen ohne Umhängen in derselben Spalte in der auf die zu verschiebenden Maschen folgenden Reihe eintragen.
Roter Kreis | Masche mit Umhängen |
|---|---|
Blauer Kreis | Masche ohne Umhängen |
Blaue Pfeile | Betroffene Spalten |
Die Nadelbelegung wird korrekt angezeigt, wenn die Maschen mit und ohne Umhängen korrekt positioniert sind.
- 9
- Am Rand eines Musters dürfen über die Breite des ausgeführten Versatzes keine Maschen auf dem hinteren Nadelbett definiert sein.
Grund:
Durch VJA^0 bleibt die Nadelauswahl des hinteren Nadelbettes immer relativ zum vorderen Nadelbett.
Und durch den Versatz würden die Randmaschen aus dem Strickbereich wandern und nicht abgestrickt. Sollte dies aus mustertechnischen Gründen gewünscht sein (z. B. Struktur auf linksglattem Grund), das Muster drehen.
Die Muster-Vorderseite wird dann hinten gestrickt. - 10
- Für Bereiche außerhalb Form wird die Nadelbelegung nicht berechnet.
Maschen, die auf dem hinteren Nadelbett arbeiten und durch den Versatz nach außerhalb Form versetzt werden, werden durch die Nadelbelegung nicht angezeigt.
Die Abbildung zeigt (nachgestellt), wie die Maschen durch VJA^0 und Versatz nach links auf dem hinteren Nadelbett hängen bleiben.
Nadelaktion | Bedeutung |
|---|---|
| Masche und Nadelbelegung außerhalb #L bei entsprechender Versatzposition. |
| Maschen, die innerhalb Form abgestrickt werden. |
- 11
- Gerade verlaufende linke Maschen (z.B. für eine Rippe) mit dem Modul Masche hinten mit Umhängen zeichnen.
- Während der Technikbearbeitung wird durch die Regel Umgebung umhängen vor einem Versatz die Masche des hinteren Nadelbettes nach vorne umgehängt und nach dem Versetzen dann wieder durch automatisches Umhängen auf die korrekte Position zurückgehängt.
Arbeiten mit Musterteilen:
Bei Musterteilen aus den bereits definierten Mustern sind teilweise Leerreihen durch vorhandene Umhängereihen mit Versatz enthalten, die dann als Leerreihen in das Muster eingetragen werden.
Dadurch ist für die strickende Reihe ein anderer Versatz definiert als für die folgende, zugehörige Technikreihe (Leerreihe!)!
Sind Reihen mit unterschiedlichem Versatz zu einer Musterreihe gruppiert, werden in der Folge die Module falsch eingesetzt, da beim relativen Einfügen von dem bestehenden Versatz ausgegangen wird.
- 1
- Musterteile vor dem Anwenden korrigieren.
Musterteile öffnen und Leerreihen (rotes Rechteck) mit Versatz löschen (Technikreihen 2 und 4).
Vor der Technik-Bearbeitung beachten:
In den Technikreihen, in denen das automatische Umhängen für das Verteilen der nachfolgenden Strickreihe eingetragen ist, dürfen keine manuellen Umhängevorgänge definiert sein.
Durch diese Umhängeaktionen würden sich bei der Technik-Bearbeitung 2 aufeinander folgende Umhängevorgänge ergeben.
- 2
- Gesamte Reihe selektieren und löschen.
- Notwendige Auto-Umhängevorgänge werden bei der Technik-Bearbeitung eingetragen.
Nach der Technikbearbeitung:
Schräge Umhängepfeile vor einer Strickreihe zeigen an, dass Maschen versetzt umgehängt werden.
Diese Maschen gehen mit dem Versatz.
Gerade Umhängepfeile in derselben Reihe zeigen Neuverteilen der Maschen an, und dass diese Maschen gerade nach oben verlaufen.
Nadelbelegung:
In Technikreihe 226 sind Doppelmaschen (Spalte 14 + 15 im roten Kreis) vorhanden.
Diese Darstellung ist, vorausgesetzt es handelt sich um Maschen ohne umhängen und das Umhängen ist manuell eingetragen, nicht korrekt. Denn in Technikreihe 225 erfolgt eine Versatzänderung von VL2 auf V0 und die Maschen werden nach rechts bewegt. Die Nadelbelegung richtet sich nach den Strickreihen. Durch das vorherige Umhängen registriert die M1plus, dass auf dieser Nadel eine Masche hängt und kann somit bei der Strickreihe die Nadelbelegung nicht mehr korrigieren.
Zum Vergleich wurden die Maschen daneben nicht nach hinten umgehängt.
Sie verbleiben auf dem vorderen Nadelbett und werden dort abgestrickt (Technikreihe 226, Spalten 30 + 31 in blauem Kreis). Dadurch ergibt sich für die Strickreihe eine korrekte Nadelbelegung.




